Start der Erkältungssaison:
Warum die Ohren jetzt besonders gefährdet sind
Der Herbst ist da – und mit ihm die ersten kühlen Tage, die dicken Schals und leider auch: laufende Nasen, Halsschmerzen und Husten. Erkältungszeit eben. Viele bereiten sich darauf vor, mit warmem Tee, Vitaminen und Taschentuch-Vorrat. Was dabei aber oft übersehen wird: Auch die Ohren sind jetzt besonders empfindlich.
Gerade wenn das Immunsystem etwas angeschlagen ist, reicht manchmal schon eine harmlose Erkältung – und schon sind auch die Ohren mit betroffen. Was viele dabei gar nicht auf dem Schirm haben: Gehörschutz ist nicht nur bei Lärm wichtig. Auch in der Erkältungszeit lohnt er sich – denn kalter Wind, Feuchtigkeit und Temperaturwechsel können das Ohr ganz schön reizen.
Erkältungen und ihre Auswirkungen auf das Ohr
Erkältungen werden meistens durch Viren ausgelöst, die sich in den oberen Atemwegen breitmachen – also in Nase, Rachen oder den Nebenhöhlen. Im Körper hängt alles irgendwie zusammen. Das Ohr ist zum Beispiel über die sogenannte Eustachische Röhre direkt mit dem Nasen-Rachen-Raum verbunden. Wenn sich dort Schleim staut oder eine Entzündung entsteht, kann das ganz schnell auch das Ohr betreffen – und das merkt man oft schneller, als einem lieb ist.
Besonders unangenehm wird es, wenn sich daraus eine Mittelohrentzündung entwickelt. Die ist schmerzhaft, stört das Hören und kann, wenn man sie ignoriert, längerfristige Folgen haben. Oft trifft es Kinder – aber auch Erwachsene sind in der kalten Jahreszeit nicht davor gefeit.
Geschwächtes Immunsystem: Wenn die Abwehr schwächelt
Ein starkes Immunsystem ist unsere wichtigste Schutzmauer gegen Viren und Bakterien. Aber wie bei jeder Mauer gibt es manchmal Risse – sei es durch zu wenig Schlaf, anhaltenden Stress, schlechte Ernährung oder chronische Krankheiten. Wenn der Körper nicht voll auf der Höhe ist, können Infekte leichter durchkommen.
Besonders in der Übergangszeit – also Herbst und Frühwinter – schwanken die Temperaturen stark, und unser Körper muss ständig reagieren. Wer ohnehin zu Infekten neigt oder gesundheitlich vorbelastet ist, sollte in dieser Zeit besonders gut auf sich und seine Ohren achten.
Denn ist das Immunsystem geschwächt, haben es Krankheitserreger leichter, bis ins Mittelohr vorzudringen – und dort eine Entzündung auszulösen, die man definitiv vermeiden möchte.
Symptome einer Ohrinfektion frühzeitig erkennen
Ohrinfektionen kündigen sich oft durch bestimmte Symptome an. Manche sind leicht zu übersehen, andere sehr deutlich. Achten Sie auf:
- Druckgefühl oder stechende Schmerzen im Ohr
- Hörminderung oder das Gefühl, „wie unter Wasser“ zu hören
- Rauschen, Piepen oder andere Geräusche im Ohr
- Fieber – besonders bei Kindern ein Warnzeichen
- Allgemeines Krankheitsgefühl, oft mit Schwindel
Wenn Sie eine Erkältung haben und zusätzlich eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerken, ist es besser, nicht lange zu warten. Ein Termin bei Ihrer Hausärztin oder beim HNO kann helfen, Klarheit zu bekommen – und vor allem: rechtzeitig zu behandeln.
Gehörschutz im Alltag: Mehr als nur Lärmschutz
Man denkt bei Gehörschutz meistens an Konzerte, Baustellen oder Fluglärm. Dabei kann es so viel einfacher sein: Im Herbst und Winter geht es auch darum, die Ohren vor Kälte, Wind und Feuchtigkeit zu schützen.
Denn kalte Luft kann den Gehörgang reizen, die Durchblutung verschlechtern und damit die lokale Abwehr schwächen. Ein typisches Beispiel: Man fährt mit dem Fahrrad durch die Stadt, es zieht am Ohr, und ein paar Tage später kommt der dumpfe Schmerz.
Hier hilft schon ein einfaches Stirnband, eine gut sitzende Mütze oder – für die Aktiveren – spezielle Ohrenschützer für Sport oder unterwegs. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch maßgefertigten Gehörschutz verwenden, zum Beispiel bei windigem Wetter oder beim Aufenthalt in stark klimatisierten Räumen.
Zugluft und kalte Temperaturen: Eine unsichtbare Gefahr für die Ohren
Zugluft merkt man oft erst dann, wenn es zu spät ist. Ein gekipptes Fenster, ein Luftzug im Bus oder das offene Autofenster – und schon fühlen sich die Ohren empfindlich an. Gerade im Herbst, wenn die Temperaturen noch unentschlossen hin und her wechseln, wird das schnell zur Belastung.
Das Problem: Kalte Luft kann die Schleimhäute reizen, auch im Bereich des Gehörgangs. Dadurch wird die natürliche Schutzfunktion geschwächt. Es reichen dann schon ein paar Viren aus dem Rachenraum – und sie haben leichtes Spiel.
Deshalb: Achten Sie darauf, Zugluft zu vermeiden, und schützen Sie Ihre Ohren, wenn Sie draußen unterwegs sind – besonders, wenn Sie gerade nicht ganz fit sind.
Tipps zur Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Ohren in der Erkältungssaison
Es braucht keine komplizierten Maßnahmen, um die Ohren gesund zu halten. Diese fünf Tipps helfen schon ganz praktisch im Alltag:
Eine einfache Mütze oder ein Stirnband kann Wunder wirken. Gerade morgens oder abends, wenn die Temperaturen schnell fallen, ist das ein wichtiger Schutz.
Auch wenn’s mit verstopfter Nase schwerfällt – Nasenatmung hilft dabei, die Luft zu erwärmen und zu filtern, bevor sie den Körper erreicht. Das schützt auch indirekt die Ohren.
Ausgewogene Ernährung, genug Schlaf und frische Luft sind wichtiger, als man denkt. Auch regelmäßige Bewegung – ohne sich zu überfordern – unterstützt die Abwehrkräfte.
Viele Infekte werden über die Hände übertragen. Wer regelmäßig die Hände wäscht (vor allem nach Busfahrten oder dem Einkauf), schützt sich und andere.
Nach dem Duschen oder Schwimmen sollten die Ohren gut getrocknet werden. Wattestäbchen bitte vermeiden – sie können mehr schaden als helfen.
Wann Sie bei einer Ohrinfektion ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten
Nicht jede Erkältung endet mit einer Mittelohrentzündung. Trotzdem ist es wichtig, auf Veränderungen zu achten. Werden die Beschwerden nicht besser oder nehmen sie zu, sollte man lieber einmal mehr ärztlichen Rat einholen.
Besonders dann, wenn:
- die Schmerzen länger als zwei Tage anhalten
- plötzlich Hörprobleme auftreten
- Flüssigkeit aus dem Ohr austritt
- Fieber dazukommt
- oder der Allgemeinzustand sich deutlich verschlechtert
Eine rechtzeitige Behandlung schützt nicht nur das Gehör, sondern hilft auch, schneller wieder gesund zu werden.
Ohrinfektion: Achtsamkeit, die sich lohnt
Herbst und Winter bringen viele schöne Seiten mit sich – aber auch ein erhöhtes Risiko für Infekte. Die Ohren werden dabei oft vergessen, obwohl sie ein sensibles Organ sind, das Schutz und Aufmerksamkeit verdient.
Mit einfachen Mitteln wie warmen Ohren, ausreichend Schlaf und einem wachen Blick für Symptome können Sie viel tun, um Ihr Gehör zu schützen. Besonders, wenn das Immunsystem nicht bei 100 % ist.
Bleiben Sie gesund – und hören Sie gut durch die kalte Jahreszeit.
Maßgefertigter Gehörschutz
FAQ - Ohren schützen in der Erkältungssaison
Das liegt daran, dass Nase, Rachen und Ohren im Körper zusammenhängen. Wenn Sie erkältet sind, kann sich der Druck oder eine Entzündung auch auf die Ohren auswirken – das macht sich oft als Schmerz oder Druckgefühl bemerkbar.
Ja, das passiert sogar ziemlich häufig. Wenn Ihr Körper sowieso schon mit einer Erkältung zu tun hat, ist die Abwehr geschwächt – und Krankheitserreger haben es leichter, ins Ohr vorzudringen.
Tatsächlich ja. Nicht nur laute Geräusche sind ein Problem – auch Kälte, Wind und Feuchtigkeit reizen die Ohren. Ein einfacher Schutz, zum Beispiel eine Mütze oder Ohrwärmer, kann da schon viel ausmachen.
Wärme für die Ohren, genügend Schlaf, frische Luft und eine gesunde Ernährung helfen dem Immunsystem – und das wiederum schützt auch das Gehör. Außerdem: bei Erkältungen lieber kein Risiko eingehen und frühzeitig auf Symptome achten.
Wenn die Schmerzen länger als zwei, drei Tage bleiben, das Hören schlechter wird oder Fieber dazukommt – besser einmal mehr ärztlich abklären lassen. So verhindern Sie, dass sich etwas verschleppt.
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